Italienisch lernen im Valle dei Laghi (Trentino): 5 Tage mit Leichtigkeit, Natur und ganz viel Italien-Feeling

Mit Picknick, Zungenbrechern – und einer Prise italienischer leggerezza. 5 Tage im Valle dei Laghi, 5 Tage Italienisch lernen, Wandern, Quatschen (in italiano), Spaß haben – und die Gemeinschaft mit anderen Italien-Liebhabern genießen.

Zwischen Mortadella und Taralli – Italienisch lernen kann so einfach sein

Der See glitzert. Der Duft von Caffè weht durch die klare Herbstluft.
Rund um mich lachen acht Menschen – auf Italienisch. Halb improvisiert, halb grammatikalisch korrekt, aber voller Begeisterung.

Wir sitzen vor der Malga Ai Tre Faggi, direkt am Lago di Lamar, vor uns das in der Cooperativa gekaufte Picknick: Prosciutto crudo, Mortadella, Asiago, Pecorino, Trentin Grana, Tomaten, Gurken und Weintrauben, Brot, Taralli.

Lorella zieht eine Grimasse und sagt auf Italienisch:

‘’Perché il tedesco è così difficile?’’

Was hat sie zu dieser Äußerung gebracht? Die Teilnehmer haben versucht, ihr die deutschen Begriffe unserer Brotzeit beizubringen …

Für mich ist das einer dieser so wunderbaren Momente während einer Sprachreise: Echter Austausch, ohne Lehrbuch, mit Leichtigkeit – und jeder Menge Raum zum Üben.

Gruppe von 10 Personen sitzt in Wanderkleidung zur Brotzeit an einem langen Holztisch auf zwei Bänken, vor sich Wasserflaschen, Weintrauben, Käse, Brot. Im Hintergrund die Bergstraße

Terlago & das Hotel Lillà – Ausgangspunkt mit Herz

Unsere Sprachreise führte uns vom 8. bis 12. Oktober ins Valle dei Laghi, das „Tal der Seen“, nur wenige Kilometer westlich von Trient.
Unsere Basis: das Hotel Lillà in Terlago, ein kleines, familiär geführtes Hotel mit Blick auf den Lago di Terlago – und idealer Ausgangspunkt für unsere täglichen Touren.

Die Gruppe war bunt gemischt – vier Teilnehmende auf Niveau A1/A2, vier auf B1/B2.
Doch das spielte nur während des Unterrichts am Nachmittag eine Rolle.

Denn: Kommuniziert wurde miteinander. Offen. Auf Italienisch. Und zwischendurch auch mal mit Händen, Füßen und viel Lachen. Morgens trafen wir uns beim Frühstück, danach ging es los zu unseren Ausflügen. Studiare camminando: Wandern mit der Sprache im Gepäck.

verschiedene Glasgefäße mit Khaki-Frucht, Pfirsich, Kaktusfeige, Orangen, Birnen, Äpfel, Bananen, Nüsse in den Farben changierend von dunkelrot bis hellgelb

Scioglilingua – Zungenbrecher am Wegesrand

Ein besonderes Ritual dieser Reise waren unsere Zungenbrecher-Stopps.

Bei jeder Wanderung hatte ich einen neuen scioglilingua in petto.
Mal mitten im Wald, mal am Wegrand, mal mit Blick auf die Berge.

Wir blieben stehen, formten den Satz langsam, dann schneller, dann im Chor. Und lachten uns regelmäßig schlapp.

Ein Beispiel?

Apello, figlio di Apollo, fece una palla di pello di pollo. Tutti i pesci vennero a galla, per vedere la palla di pelle di pollo, fatta da Apelle, figlio di Apollo. Der Favorit der Woche – auch wenn der Spruch – wie Fischer’s Fritz – absolut keinen Sinn hat!

Was das brachte?

Viel mehr als korrekte Aussprache. Es war ein kleiner Moment von Konzentration, Ausprobieren und gemeinsamem Erfolg.
Und es zeigte einmal mehr: Sprache ist Spiel, Klang, Körper.

Frau mit Sonnenbrille, in der sich andere Personen spiegeln, hält ein Papier mit einem Zungenbrecher in die Kamera. Im Hintergrund Wald und ein grüner Berggipfel

Lorella & die Kinderlieder – Ein Stück Italien zum Nachmachen

Ein weiteres Highlight waren die Momente, in denen Lorella – unsere wunderbare, warmherzige Lehrerin aus Ancona – Kinderlieder und Reime aus ihrer Kindheit vorstellte.

Sie sang, klatschte, bewegte sich – und die ganze Gruppe machte mit.

Besonders berührt hat mich, wie bereitwillig alle mitmachten.
Obwohl wir Erwachsene waren. Und obwohl man sich vielleicht ein bisschen albern fühlte.

Gerade das aber war das Schöne: Niemand war peinlich berührt.
Denn es herrschte Vertrauen. Und Freude. Und ein bisschen dieses italienische „Ma sì, dai!“, das sagt: „Komm schon, mach einfach mit.“

6 Personen stehen auf einem Parkplatz, im Hintergrund zwei Camper und ein Gebäude. Sie machen Gymnastik. Im Vordergrund die ersten Zeilen eines italienischen Kinderlieds.

Nicht geplant – doch wunderschön

Der Monte Cornetto hatte uns mit wunderschönen Ausblicken auf die Brenta Gruppe verwöhnt – jetzt wollten wir auf der Viote eine typische Trentiner Brotzeit zu uns nehmen. Ich hatte im Internet bzgl. der Öffnungszeiten recherchiert, Mauro hatte nachgefragt … und dann standen wir vor verschlossenen Türen! Trotz angekündigter Öffnungszeit am Freitag von 11.00 – 19.00 Uhr.

Was machen?

Die Teilnehmer der letzten Wander-Sprachreise hatten die Merenda bei Pedrotti in Pietramurata sehr genossen. Also machten wir uns auf den Weg dorthin. Und verbrachten entspannte Stunden im Garten des Agriturismo bei köstlichen taglieri (typische Aufschnittplatten) und viel chiacchierare.

Da war er wieder, dieser Moment, in dem ich spürte: Zwischen uns ist etwas gewachsen.

Nicht nur sprachlich. Sondern auch menschlich.
Aus acht Teilnehmern war in wenigen Tagen eine Gemeinschaft geworden.

10 Personen sitzen an einem langen Tisch. Vor ihnen Teller und in der Mitte des Tischs Platten mit Wurst/Schinken/Käse sowie Brot. Alle blicken fröhlich in die Kamera.

Was diese Reise besonders gemacht hat

Ich habe viele Gruppen erlebt. Viele Kurse, viele Formate.
Aber selten so viel Harmonie wie hier.

Vielleicht lag es an der Gegend. Vielleicht am außergewöhnlich guten Wetter.
Vielleicht daran, dass sich alle auf dieses Experiment eingelassen haben: Sprachenlernen mal anders.

Nicht durch Frontalunterricht.
Sondern durch Bewegung. Kontakt. Humor.
Durch Zungenbrecher. Kinderreime. Gespräche am See.

Und vor allem: durch gegenseitiges Zuhören. Auch wenn mal ein Verb fehlte.

Blick von einer Grasebene in die teilweise schon schneebedeckten felsigen Gipfel der Brenta Dolomiten. Im Vordergrund mittig eine Bank und daneben vier Wegweiser die in unterschiedliche Richtungen weisen sowie die Angabe der aktuellen Höhe mit 1796 m

Unsere Touren – kurz vorgestellt 

Jeden Tag unternahmen wir eine Wanderung – meist zwischen zwei und vier Stunden.

📍Terlago → Spaziergang durch den Ort mit seinem Castello, den Palazzi aus dem 16. Jhd. und der verstecktesten Eisdiele Italiens
📍Roggia di Calavino → der ehemalige Mühlenweg des Valle dei Laghi mit beeindruckenden Wasserfällen
📍Monte Cornetto → Wanderung über die Terrazza delle stelle mit phantastischen Ausblicken auf die umliegenden Berge
📍Laghi di Lamar→ Wanderung über die Hochebene zu den beiden Bergseen
📍Trient → Stadtführung mit abschließendem Brindisi

Jede Strecke war gut zu bewältigen – und bot viele Gelegenheiten, unterwegs neue Vokabeln aufzuschnappen. Zum Beispiel: il lago, il sentiero, la salita, la fontanella, il panorama…

Nach unseren Touren und einer Entspannungspause ging’s dann weiter mit ganz lockerem Unterricht, bevor wir gegen 19:30 Uhr im Restaurant um die Ecke zum Abendessen gingen.

Bergsee, umrahmt von Bäumen und einer Felswand an der rechten Seite, leuchtet in unterschiedlichsten Grüntönen. Die umliegenden bewaldeten Hügel spiegeln sich im Wasser

Du willst beim nächsten Mal dabei sein?

Dann merke dir den neuen Termin vor: 07.-14.06.2026!

Auch die nächste Sprachreise wird wieder eine Mischung aus Natur, Sprache und echter Begegnung sein – garantiert ohne steifen Unterricht, dafür mit umso mehr Italien im Herzen.

Interessiert? Schreibe mir gerne eine Mail an accademia@italviva.de – ich beantworte dir alle Fragen und merke dich für die Reise im Juni 2026 unverbindlich vor.

Sobald es Neuigkeiten gibt, bekommst du als erste/r Bescheid.

Tanti saluti dal Trentino

Deine Gitta

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